Ego: Das Spiel des Lebens

© 2013 Jutta Schütz

 

Datenkrieg, Börsencrash, Super-GAU, Eurokrise, daraus könnte ein neues „Spiel des Lebens“ entstehen oder ein neuer Hollywoodfilm. Die Kapitalismuskritik von FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher lehrt uns das Grausen in seinem Buch „Ego“ und legt eine bemerkenswerte Kampfschrift gegen den Kapitalismus vor. Dieses Buch ist unbequem zu lesen und doch sollte man es unbedingt zur Kenntnis nehmen.

 

 

 

Frank Schirrmacher, Autor und Mitherausgeber der FAZ, hat das Feuilleton in den vergangenen Jahren wie kein anderer geprägt. Er setzt sich über bisherige Konventionen hinweg, entfacht Debatten und wird trotz Häme mit Auszeichnungen überschüttet. Journalisten und Redakteure fürchten ihn, denn sein Wort hat Gewicht, alle seine vorigen Bücher wurden Bestseller.

 

Wer sich für die Hintergründe unserer Finanzmärkte interessiert, kommt an diesem Buch nicht vorbei, es ist eine bemerkenswerte Zusammenfassung heutiger Lebensrealitäten.

 

Für mich war nicht immer klar wo die Realität endet und die Fiktion beginnt. Letztlich ist sein Buch aber ein erschreckend ehrliches und aufklärendes Werk.

 

Kritisch betrachtet hätte das Buch 20 Prozent kürzer sein können, ohne dass etwas an der Gesamtaussage geschmälert worden wäre und das Buchcover haut einen auch nicht vom Hocker. Außerdem hat der Autor das Buch an Menschen mit höherem Bildungsniveau adressiert, sein Stil ist nicht allgemeinverständlich gehalten. Der Leser braucht Kenntnisse in: Philosophie, Soziologie, Mathematik und Physik.

 

Trotzdem sehr empfehlenswert – ein Muss für Menschen mit Politikinteresse.

 

Kurzbeschreibung des Buches:

Erscheinungstermin: 18. Februar 2013

Dieses Buch erzählt davon, wie nach dem Ende des Kalten Kriegs ein neuer Kalter Krieg im Herzen unserer Gesellschaft eröffnet wird. Es ist die Geschichte einer Manipulation: Vor sechzig Jahren wurde von Militärs und Ökonomen das theoretische Model eines Menschen entwickelt. Ein egoistisches Wesen, das nur auf das Erreichen seiner Ziele, auf seinen Vorteil und das Austricksen der anderen bedacht war: ein moderner Homo oeconomicus. Nach seiner Karriere im Kalten Krieg wurde er nicht ausgemustert, sondern eroberte den Alltag des 21. Jahrhunderts. Aktienmärkte werden heute durch ihn gesteuert, Menschen ebenso. Er will in die Köpfe der Menschen eindringen, um Waren und Politik zu verkaufen. Das Modell ist zur selbsterfüllenden Prophezeiung geworden. Der Mensch ist als Träger seiner Entscheidungen abgelöst, das große Spiel des Lebens läuft ohne uns.

 

Frank Schirrmacher zeichnet in seinem bahnbrechenden neuen Buch die Spur eines monströsen Doppelgängers nach und macht klar, dass die Konsequenzen seines Spiels das Ende der Demokratie sein könnte, wie wir sie heute kennen.

 

Über den Autor:

Frank Schirrmacher, Jahrgang 1959, Studium in Heidelberg und Cambridge, Promotion. Seit 1994 ist er einer der Herausgeber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". 2004 sagte er dem Altersrassismus den Kampf an – für sein Buch "Das Methusalem-Komplott" erhielt er u. a. den "Corine-Sachbuch-Preis" und die Auszeichnung "Journalist des Jahres 2004". Mit "Minimum" landete er 2006 erneut einen publizistischen Coup und setzte das Thema des Jahres. 2007 erhielt er als erster Journalist den "Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache" und wurde 2009 mit dem "Ludwig-Börne-Preis" ausgezeichnet. Zuletzt erschien bei Blessing "Payback". Frank Schirrmacher lebt in Frankfurt und Potsdam.

 

Buchdaten:

Gebundene Ausgabe: 352 Seiten - EUR 19,99

Autor: Frank Schirrmacher - Verlag: Karl Blessing Verlag (18. Februar 2013)

Sprache: Deutsch - ISBN-10: 3896674277 - ISBN-13: 978-3896674272