41 und 14: Meine unmögliche Liebe

zu einem Teenager

© 2012 Jutta Schütz

 

Renata Juras, die Autorin des Buches „41 und 14: Meine unmögliche Liebe zu einem Teenager“ erzählt von ihrer ungewöhnlichen Beziehung zu Ervin. Da fragt sich mancher, ob dies wahre Gefühle sind oder krankhafter Jugendwahn.

 

Renata Juras ist 40 Jahre alt, als sie das erste Mal mit dem 13-jährigen Ervin schläft.

Wegen Verführung eines Minderjährigen wird die Handballtrainerin zu 22 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Sie bereut trotzdem nichts und wird auch noch schwanger. Es scheint, als wollen die beiden aller Welt beweisen, dass ihre Liebe echt ist.

 

Nachdem ich eine Dokumentation über diesen Fall im Fernsehen gesehen habe, dachte ich mir, dass es sicher interessant sein muss ein Buch zu so einem "prekären" Thema zu rezensieren.

Für einen Außenstehenden ist diese pädophile Liebesgeschichte sicherlich sehr unverständlich, aber ich war doch neugierig, ob dieses Buch mir eine Erklärung liefern kann, wie sich eine 40-jährige Frau in einen 13-jährigen Jungen verlieben kann.

Diese ganze Storry liest sich wie ein Märchen wo Ängste nur am Rande eine Rolle spielen.

Die Autorin beschreibt ihre Liebesgeschichte wie durch eine rosa-rote Brille, was für mich von vollkommener Selbsttäuschung zeugt. Dem Leser soll glaubhaft gemacht werden, dass alle Menschen die Beziehung zwischen einer 40-jährigen Frau und einem 13-jährigen Jungen wundervoll finden.

 

Im Buch werden keine kritischen Worte von Ervins Mutter erwähnt – die Mutter wird so dargestellt, als fände sie es gut, dass die Freundin ihres Sohnes so alt ist wie sie selbst.

Von den Töchtern Renatas, die beide älter sind als Ervin, zu Ervins Mutter bis hin zu Renatas Noch-Ehemann reagieren alle laut Renata nur mit Begeisterung. Falls das auch nur annähernd der Wahrheit entspricht, kann man sich nur fragen, ob diese Menschen eigentlich noch bei Verstand sind.

Hier hätte ich mir ein bisschen mehr Realität erwartet.

 

Dieses Buch ist sprachlich sehr holprig geschrieben. Die Dialoge klingen wie aus einem Groschenroman und sind eindimensional. Die Sichtweise von Renata ist zwar gut erklärt, aber was in Ervin vorgeht, wird vollkommen ausgeblendet. Innerhalb von zwei Buchseiten kann Renata plötzlich nicht mehr ohne Ervin leben.

Ich bekam beim Lesen den Eindruck, dass es sich um ein Buch handelt, das den sexuellen Missbrauch bagatellisiert. Psychologen sagen, dass solch eine frühe Bindung eines jungen Menschen zu Beeinträchtigungen in der Persönlichkeitsentwicklung führen kann. Außerdem muss ein Erwachsener in der Lage sein, seine Gefühle zu kontrollieren.

 

Buchdaten:

Die Autorin Renata Juras kam 1968 in Kroatien zur Welt. Die Ehe mit einem Fußballer führte sie nach Österreich, wo sie Handball-Nachwuchsmannschaften trainierte.

Verlag: Edition a Gmbh; Auflage: 1., Aufl. (29. September 2011) - Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3990010328 und ISBN-13: 978-3990010327

EUR 19,95